Kinderfamilienhaus Eipaß unterstützt bei der Verselbstständigung

Auch in Solingen gibt es Kinder und Jugendliche, die problematische Familiensituationen erlebt haben. Auf ihrem Weg zur Verselbstständigung benötigen sie besondere Unterstützung. Ein Ort, an dem sie Heimat und Zuflucht erfahren, ist das Kinderfamilienhaus Eipaß. In idyllischer Lage im Stadtteil Wald lernen sie das gemeinschaftliche Zusammenleben mit anderen Jungen und Mädchen sowie ihren Alltag zu bewältigen.

13 Kinder und Jugendliche, zwischen zwei und 18 Jahren, leben in dem 300 Quadratmeter großen Haus mit familiären Strukturen. Jedes Kind bezieht ein eigenes Zimmer, das es sich weitestgehend selbst herrichten darf. Ein separates Apartment mit eigenem Eingang im Keller wird dem ältesten Kind zu Verfügung gestellt. Es soll möglichst selbstständig leben. Mit der Volljährigkeit müssen die Jugendlichen nämlich das Haus verlassen und sollen dann in kein tiefes Loch fallen.

Die Kinder sollen einen normalen Alltag erleben


Mark Aheimer ist seit 2009 Leiter des Kinderfamilienhauses. „Offenheit ist uns ganz besonders wichtig“, erklärt der Erzieher. „Jedes Kind trägt sein eigenes Päckchen und kommt mit Problemen zu uns.“ Das Team rund um das Kinderfamilienhaus hat es sich zur Aufgabe gemacht, diesen Kindern einen normalen Alltag zu bieten – natürlich auch mit kleineren Aufgaben. Welche Pflichten und Rechte sie haben, müssen die jungen Bewohnerinnen und Bewohner aber meist erst lernen. „Oft haben die Kinder Aufgaben der Eltern übernehmen müssen“, erklärt Mark Aheimer. „Das, was sie kennen, bedeutet für sie Sicherheit. Egal ob sie tatsächliche Sicherheit oder Misshandlung erfahren haben.“

Eine große Tafel zeigt die Termine der einzelnen Kinder auf und welche Dienste zu erfüllen sind. Denn auch in der Küche muss mit angepackt werden. Freitags steht der „Haus- und Hoftag“ auf dem Plan. Es muss also dafür gesorgt werden, dass das eigene Zimmer aufgeräumt und das Gelände gesäubert wird. Wer 16 Jahre und älter ist, muss sich außerdem selbst um seine Wäsche kümmern.


Natürlich sollen die Kinder und Jugendlichen auch ihren Hobbys nachgehen. Viel Zeit verbringen sie außerdem an der frischen Luft. Der große Garten mit Trampolin, Klettergerüst und einer großen Wiese bietet sich ideal zum Austoben an. Aber auch bei schlechtem Wetter, ist im Kinderfamilienhaus immer viel los. Im Wohnzimmer, dem Gemeinschaftsraum der jungen Bewohner/-innen, steht zum Beispiel ein Kicker. Es wirkt wohnlich und darauf wird viel Wert gelegt. „Wir möchten den klassischen Heimcharakter vermeiden“, so Aheimer. Im Sommer geht es für die  jungen Bewohner/-innen und Betreuer/-innen sogar in den Urlaub. Zwei Wochen Kroatien stehen in den Sommerferien auf dem Programm.

Zu sehen ist die Gartenanlage des Kinderfamilienhauses Eipaß mit einem Klettergerüst mit Rutsche und einem großen Trampolin. Die Sonne scheint.
Im Garten können sich die Kinder austoben.
Zu sehen ist ein Kicker, der vor einem Fenster steht. Der Raum wirkt hell und freundlich.
Im gemeinschaftlichen Wohnzimmer steht ein Kicker.
Zu sehen ist ein schwarzes Ledersofa, da vor einer gelben Wand steht. Hier können die Kinder gemeinsam Fernsehen oder Spieleabende veranstalten.
Im Wohnzimmer können sich die Kinder und Jugendlichen gemeinsam aufhalten.