Fuhrgemeinschaft setzt auf präventive Arbeit
Eine Stabilisierung des Wohnumfeldes rund um die Fuhrstraße zu schaffen, das ist seit 1979 Aufgabe des Vereins Fuhrgemeinschaft. Gewaltprävention, Kinder- und Jugendarbeit sowie das Quartiermanagement stehen hier an erster Stelle. „Zu Beginn hat der Verein gegen die hohe Fluktuation gearbeitet“, erklärt Leiterin Tanja Isphording. Zusammen mit der Siedlungsgesellschaft ließ sich dieses Vorhaben sehr gut umsetzen. Die Häuser wurden renoviert und die Vertrautheit unter den Bewohnern der Plattenbausiedlung gestärkt. Die Leerstände gehören heute der Vergangenheit an. Familien ein soziales, demokratisches und gleichberechtigtes Zusammenleben ermöglichen – das ist noch immer eines der Ziele.
Das Angebot "Sport um Mitternacht" soll Jugendliche von der Straße holen
Die Fuhrgemeinschaft bietet viele Angebote – und das für rund 5000 Bewohner. Das Bewerbungscoaching sowie das Programm AQUARIS , eine Beschäftigungsmaßnahme des kommunalen Jobcenters Solingen für Langzeitarbeitslose unter 25 Jahren, soll Menschen wieder an die Arbeit bringen. Auch der Kriminalität wirkt der Verein präventiv entgegen. Unter dem Namen „Sport um Mitternacht“ findet für Jugendliche bis 25 Jahre jeden Freitag in der Halle am Rennpatt ein Sportangebot statt. Ein Kooperationsangebot der Jugendförderung, der Sportjugend Solingen und der Fuhrgemeinschaft. Zwischen 22 und 1 Uhr können sich die Teilnehmer/-innen ordentlich austoben – eben genau in diesem Zeitraum, in dem die Kriminalität am höchsten ist. Im offenen Ganztag werden die Kinder bei schulischen Herausforderungen unterstützt. Die einzelnen Arbeitsbereiche decken zahlreiche Förderangebote, Ferienprogramme, Schulsozialarbeit und vieles mehr ab. Dazu zählt auch das Trassencafé. Das Waggonprojekt wurde 2013 umgesetzt. Der alte Waggon aus dem Jahr 1955 bietet Platz für 24 Gäste.
Der Verein hat sich im Laufe der Jahre ein riesiges Netzwerk aufgebaut, von dem Mitarbeiter/-innen und Bewohner/-innen profitieren. „Wenn die Leute hier Hilfe benötigen, dann meist sofort.“ Tanja Isphording und ihr Team können diese Unterstützung bieten – und oft ohne bürokratische Umwege. So pflegt der Verein beispielsweise seit 1993 die Kooperation mit der städtischen Kindertagesstätte Fuhr an der Rankestraße. Auch mit der Hasseldelle und dem Flüchtlingshaus in Wald wird zusammen gearbeitet. „Ohne Netzwerk wären wir gar nichts“, weiß die Leiterin.